Co2-kompensation-durch-atmosfair

Die Klimaschutz-Organisation „atmosfair“ (siehe www.atmosfair.de) sammelt Kompensations-Beiträge von einzelnen Flugreisenden oder Reiseveranstaltern ein und nutzt sie dafür, in Entwicklungsländern CO2-sparende Projekte aufzubauen, z.B. zur Strom- und Wärme-Versorgung aus erneuerbaren Energiequellen, zum Einsatz von energiesparenden Kochstellen in dörflichen Haushalten (statt der herkömmlichen offenen Holzfeuer mit großem Material- und Energieverbrauch) oder zu einer effizienten Verwendung von Biomasse.

Als Hauptkriterium für die Einrichtung und Bewertung eines solchen „atmosfair“-Projekts wird von unabhängigen Prüfern errechnet, welche Emissions-Reduktion sich damit erreichen lässt im Vergleich zu der Emmission-Menge, die ohne den Einsatz der geförderten klimafreundlichen Technologie anfallen würde. Die errechnete Einsparungsmenge wird dann zur Menge der flugbedingten, durch „atmosfair“-Beiträge kompensierten Emissionen in Beziehung gesetzt und das durch die Kompensations-Zahlungen eingenommene Geld wird für die Finanzierung des atmosfair-Projekts genutzt. In eine Kurzformel gebracht bedeutet das: atmosfair-kompensierte Flugemissionen werden ausgeglichen durch atmosfair-finanzierte Projekte zur Einsparung von Treibhausgasen in Entwicklungs- und Schwellenländern.

DARÜBER HINAUS TRAGEN SOLCHE PROJEKTE ABER NOCH AUF ANDERE, UMFASSENDERE WEISE ZUM KLIMASCHUTZ BEI: sie machen in den Zielländern moderne Technologien zur umweltfreundlichen Energie-Gewinnung und Emissions-Einsparung anschaulich und greifbar. Durch einen solchen Technologietransfer von einem Industrieland in ein Entwicklungsland befördern sie auch langfristig eine nachhaltige, klimafreundliche Entwicklung in der „Dritten Welt“.

Wie Umwelt- und Ressourcenschonung auch innerhalb „moderner“ Lebensformen möglich ist, kann gerade auch der Tourismus in seinen Zielgebieten erfahrbar machen und propagieren. Ein eindrucksvolles Beispiel ist das Engagement des Reiseveranstalter-Dachverbands „forum anders reisen“ (dem auch Ghana-Reisen als Mitglied angehört) beim Wieder-Aufbau eines touristischen Trekking-Pfades in Nepal.

Auf ihm konnten Touristen 7 Tage lang durch die Bergregion wandern – bis das schwere Erdbeben dort 2015 dramatische Zerstörungen angerichtet hatte. In Zusammenarbeit mit Entwicklungshilfe-Organisationen, einheimischen Reise-Anbietern und nepalesischen Behörden wurde ein Gesamtkonzept zum Wiederaufbau der privat geführten Lodges und der lokalen Infrastruktur erstellt. „atmosfair“ hat dabei die Einrichtung von CO2- und verbrauchsarmen Arrangements ganz wesentlich unterstützt – von Klein-Biogasanlagen über effiziente Öfen bis hin zu Photovoltaik und Wasseraufbereitung – und konnte dafür kontinuierlich auf die gesamten Flugkompensations-Beiträge zurück greifen, die „forum anders reisen“ entsprechend einem Mitglieder-Beschluss erhielt.

Auf diese Weise wurden auf den Trekking-Pfad die lokalen Verdienst-Möglichkeiten aus dem Tourismus wieder hergestellt und verbessert – und gleichzeitig realisierte die weit gespannte Zusammenarbeit der beteiligten Organisa-tionen und Institutionen beispielhaft ein Konzept zur kostengünstigen und Ressourcen sparenden Versorgung mit Strom, Licht, Warmwasser und Kochmöglichkeiten. Es macht nun greifbar, wie die Lebensbedingungen Schritt für Schritt in der gesamten Bergregion verbessert werden können und lässt sich auch auf andere Landesteile übertragen. Und mit Hilfe der „atmosfair“-Zahlungen hat auch der Fern-Tourismus einen Beitrag dazu geleistet.

Und die Schlussfolgerung? Die Quantität der geflogenen oder nicht geflogenen Kilometer kann und darf nicht der einzige Parameter für klimagerechte touristische Praxis sein. In einem umfassenderen Sinne ebenso wichtig ist die Qualität und die Modellfunktion dessen, was der Tourismus im Zielgebiet zur Anschauung bringt und vorlebt.

Deswegen: Fliegen ohne Flugscham – aber mit atmosfair, gerade auch bei Reisen in ferne Länder